Lavendelernte in der Provence – Duftreise Teil 3

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Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die Welt vor uns in eine violette Farbmagie. Der intensive und doch sehr feine Duft des beeindruckenden blühenden Lavendelfeldes verführt unsere Nase und bringt uns in eine völlige Entspannung. Es scheint, als wolle die Erde stillstehen. Ein I-AH des wohl bekanntesten Lautes eines Esels unterbricht die unendliche Stille und verstärkt dadurch diesen zauberhaften Charakter dieser friedvollen Landschaft. Es ist Abend geworden in der Provence und wir befinden uns losgelöst von jeglichem Zeitgefühl inmitten einer duftenden Umgebung. Ein Gefühl macht sich breit. Es ist das Gefühl, um mindestens ein Jahrhundert in der Geschichte zurückversetzt zu sein.

Keine Hektik, kein Stress, einfach nichts deutet darauf hin, dass wir in einer schnelllebigen Zeit leben.

Mit diesem Gefühl der meditativen Ruhe wird es verständlich, dass seit uralten Zeiten Lavendel mit Gelassenheit, Gnade, Heilung, innere Ruhe, Seelenfrieden und auch die Abwehr sowie der Schutz von Bösem in Verbindung gebracht wird.

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Lavendelernte in Grasse (Provence)

Wo finden wir diesen bezaubernden Platz in der Provence?

Nach unseren wundervollen Erlebnissen in der „Welthauptstadt des Parfums – Grasse“ fahren wir durch die bezaubernde Landschaft der Provence weiter nach Westen. Wir genießen einen Zwischenstopp im reizenden Städtchen Salon-de-Provence. Die hohen sommerlichen Temperaturen nehmen wir kaum wahr. Brunnen und viele Bäume sind für diese feine Atmosphäre in der Stadt verantwortlich. Wir bummeln durch die Gassen von Salon und entdecken in vielen kleinen Geschäften der Altstadt duftende Seifen. Es sind die berühmten Marseille-Seifen, welche von ortsansässigen Seifenproduzenten angeboten werden. Das Know-how wird von Generation zu Generation in den Familien weitergegeben. Neben einem außergewöhnlichen bewahrten historischen Erbe ist Salon-de-Provence vor allem bekannt wegen einer Person, die im 16. Jahrhundert in Salon lebte. Es ist der berühmte Arzt Michel de Nostradame – besser bekannt unter dem Namen Nostradamus. Nach einem feinen provenzalischen Lunch begeben wir uns auf die Spuren des Hirtenlebens in der Provence. Die wunderschöne Route „Sentier de la pastorale“ zeichnet längst vergangene Zeiten. Alte Bäume, mediterrane Flora und viele Steinmauern zieren diese Wege.

Gemütlich fahren wir weiter in die „Haute Provence“ und erreichen am späten Nachmittag den Nationalpark Luberon. Das ist unser Reiseziel für die nächsten Tage. Die Gebirgslandschaft des Luberon wurde nicht umsonst zum UNESCO Biosphärenreservat erklärt. Sie ist geprägt von Eichenwäldern, Lavendelfelder, Olivenhaine und Weinberge. Mittelalterliche Dörfer thronen auf Felsen und Unterbrechen diese sonnenverwöhnte Landschaft. Es verspricht eine überraschende und vielfältige Entdeckungstour von Kulturerbe und Natur zu werden.

Unglaubliche Farbtöne verzaubern die Landschaft

Wir sind fasziniert von den rot-goldenen „Ockerfelsen“, welche von der Abendsonne wunderschön beleuchtet werden.

Beim Anblick der rot-goldenen Klippen werden bei mir Kindheitserinnerungen wachgerufen. Mein Vater verwendete in seinem Beruf als Künstler dieses Ocker für seine Grundierung bei der Polimentvergoldung. Ohne dieses Auftragen der Grundierung würde das Gold auf Holzschnitzarbeiten nicht haften bleiben. Ocker ist ein Gestein aus Brauneisenstein, Kalk, Quarz und Ton. Diese Tonerde bringt das Gold wunderschön zum Glänzen. Wir genießen dieses unglaubliche Farbenspiel der Ockerfelsen in der untergehenden Sonne.

Wollten wir nicht eigentlich der Lavendelernte beiwohnen?

Ja, richtig!

Wir sind angekommen und genießen die letzten Sonnenstrahlen über die Lavendel Felder am ersten Abend hier unterhalb des mittelalterlichen Städtchen Simiane-la-Rotonde. Dieser angenehme frische, balsamisch süße und krautige Lavendelduft erinnert hier in der abendlichen Wärme der Provence auch an eine warme waldig-blumige Duftnote. Eine angenehme innere Ruhe breitet sich aus und wir lassen den Tag sanft ausklingen.

Lavendel – die Seele der Provence

Die Vorfreude ist groß. Heute wollen wir mehr über den Lavendel als Pflanze, die Ernte und seine Destillation hier in der Region erfahren. Dazu treffen wir Nicolas Landel und sein Team mitten auf einem prachtvollen Lavendelfeld. Nicolas erzählt mit voller Begeisterung alles rundum die Pflanze Lavendel und wie dieser die hiesige Landschaft und Menschen prägt. Er lässt uns teilhaben an seinem gigantischen Know-How um den Lavendelanbau und der Gewinnung vom ätherischen Öl Lavendel und dessen Wirkungen. Am meisten beeindrucken mich die Gedanken, welche Nicolas und sein Team sich über eine nachhaltige Zukunft hier machen. Sie widmen ein riesiges Feld der Forschung für die ansässigen Pflanzen, welche sich hier natürlich aussäen dürfen und sollen, um weitere Erkenntnisse gewinnen zu können. Unter anderem werden auch Mandelbäumchen für eine natürliche Beschattung gezogen. Letztlich dreht sich in dieser Region vieles um den echten Lavendel mit seinem botanischen Namen Lavendula angustifolia.

Völlig frei von chemischen Düngermitteln werden hier die Felder bestellt. Das Wichtigste ist diesen Farmern der Natur mit Respekt zu begegnen, diese zu unterstützen und so den Kreislauf zu stärken.

Wir haben Glück. Die Lavendelernte hat noch nicht begonnen. In diesem Jahr ging der Lavendel später als üblich in die Blüte. Wir erfahren, dass am nächsten Tag die Lavendelernte beginnen soll. So genießen wir noch wundervolle Stunden inmitten blühender Lavendelfelder und beobachten das bunte Treiben von Bienen und Schmetterlinge um die intensiv duftenden Lavendelblüten.

Die Erntezeit von Lavendel beträgt in etwa sechs Wochen. Insgesamt ist das eine sehr kurze Zeit für die Menge an Lavendel, welche destilliert werden soll. Aus diesem Grunde wurden auch die Destillerien an die Menge der zu verarbeitenden Pflanzen angepasst. Wir besuchen nach einem Picknick am Rande der Lavendelfelder eine moderne Destillerie. Sie liegt an einem großen Bach. Nicolas erklärt uns, dass eine gute Qualität des Wassers Voraussetzung für einen guten Destillationsprozess ist. Dieser Bach hier in den Bergen der Haute Provence hat höchste Trinkwasserqualität und bietet somit die beste Voraussetzung für einen Standort einer Destillerie.

Die etwas andere Destillerie

In Ruhe können wir heute die frisch gewartete und für den Ansturm bereite Destille begutachten. Ich bin überrascht über die gigantische Größe. Nicolas erzählt, warum die neue Destillerie hier so gebaut wurde. Das spezielle Kühlsystem, welches im großen Container miteingebaut wurde, erübrigt das ansonsten notwendige Antrocknen der Kräuter. Zudem ist diese Form der Destillation sehr sanft und gewährleistet somit die höchste Qualität in der Produktion der ätherischen Öle. Humorvoll wie wir Niclas bereits kennenlernen durften, erklärt er seine Philosophie und meint hierzu: „Was nützt es uns, dass wir Bauern die beste Qualität an Pflanzen ziehen und ernten, wenn wir diese Qualität in der Weiterverarbeitung nicht beibehalten?“

Diesen Denkanstoß dürfen wir gerne weiterdenken, wie wir ätherische Öle höchster Qualität für uns mit anderen Produkten weiterverarbeiten. Mich persönlich hat Nicolas hiermit nochmals mehr inspiriert, Menschen diesen Denkanstoß in meinen Kursen und in meinem Umfeld weiterzugeben.

Wir haben Zeit uns in aller Ruhe umzusehen und bekommen alle offenen Fragen beantwortet. Nebenbei genießen wir einen wunderschönen Blick auf das kleine Bergdorf Simiane-la-Rotonde.

Impressionen Simiane-la-Rotonde

Die Vorfreude auf den nächsten Tag wächst, wenn wir die Destillerie in Aktion erleben dürfen. Doch zuvor besuchen wir das typische provenzalische Dorf mit seiner wunderschönen und zugleich eine der ältesten Burg der Provence. Wohin das Auge reicht, können wir von hier oben das violette Leuchten bewundern, dass diese Landschaft in den Sommermonaten prägt. Der Wehrturm und andere Räume beherbergen eine Kunstausstellung von hiesigen Künstlern. In den beiden Renaissance-Sälen der Burganlage erfahren wir noch mehr über den Lavendel, die Seele der Provence. Die Burg dient heute als Labor und Sitz der größten Kooperation von Lavendel und Lavandin Bauern in Frankreich.

Wir bummeln durch die Gassen des Dorfes immer weiter abwärts und genießen das Flair der alten Steinhäuser mit den vielen kleinen Gärten. Viele kleine Plätzchen laden zum Verweilen ein und bieten immer wieder einen fantastischen Blick ins Umland. Es duftet nach frischem Kaffee. Der Duft vermischt sich mit frischen Ölfarben. Es zieht uns förmlich ins Atelier von „Mademoiselle Rêve“. Madame Perrine Oudot Rabouin lädt uns in ihr faszinierendes Reich ein und erzählt von ihrem Leben und dem der Dorfbewohner*innen hier. Sie erwähnt die Boulangerie an der Straße mit ihren äußerst schmackhaften Mandelgebäckkreationen.

Unter schattenspendenden Bäumen lassen wir uns diese schmecken bevor wir durch die Lavendel Felder nun zur aktiven Destillerie wandern.

Die Destillerie in Aktion

Eine ohrenbetäubende Geräuschkulisse und ein intensives Dufterlebnis erwarten uns an der Destillerie. Vom Himmel fällt feiner Wasserdampf. Beim Blick nach oben spiegeln sich die Regenbogenfarben in der Luft. Wir sind sprachlos vor so viel Intensität, die auf unsere Sinne einprasseln. Es duftet nach Pizza. Das Destillationsverfahren ist in vollem Gange. Es erinnert mich an eine Dampflokomotive. Nicolas erklärt uns, dass im Augenblick noch Oregano destilliert wird. Jetzt ist auch klar, warum mich der Duft an Pizza erinnerte. Die Lavendeldestillation folge in der nächsten Runde. Was gestern noch so in aller Stille in sich ruhte, entpuppt sich heute als eine gigantische pulsierende Anlage, welche in voller Kraft ihr Werk verrichtete. Nicolas bringt es humorvoll auf den Punkt: „Das ist unser Dampfdruckkochtopf in Containergröße.“ Wenn du Lust hast, dieses Erlebnis auch visuell zu betrachten, dann empfehle ich dir das Video in meinem YouTube-Kanal Duftgenuss.

Wir können alle einzelnen Destillationsprozessschritte in der Anlage mitverfolgen. Am meisten beeindruckt mich, wie das ätherische Öl aufsteigt und sich vom Hydrolat trennt, bevor es in die Abfüllung geht.

Ich habe schon viele Destillerien sehen dürfen. Diese ist für mich mit Abstand die interessanteste, die ich je gesehen habe.

Ich freue mich, wenn du mich auf meiner Duftreise in die Provence weiterbegleitest. Das Hauptaugenmerk im nächsten Teil der Reise gilt der Ernte vom wilden Berglavendel.

Dufte Grüße Barbara

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Barbara Tausch

Autorin Duftgenuss - Nase voll?

Ich bin passionierte Trainerin mit über 35 Jahren Erfahrung in der Aromatherapie. Schon über 2200 Menschen konnte ich erfolgreich dabei helfen, ihr Wohlbefinden zu verbessern.

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