Riechen – dein schneller Draht ins Gehirn 🌸 Gehirnjogging im Jahresrhytmus
Der 1. Mai – das Fest von Beltane oder die Walpurgisnacht – markiert nicht nur einen kraftvollen Wendepunkt im Jahreskreis, sondern auch eine besondere Zeit für unseren Geruchssinn. In dieser „Duftgenusszeit“ kannst du dein Riechvermögen auf natürliche Weise aktivieren und stärken. Warum das Riechen so bedeutend ist und wie du dein volles olfaktorisches Potenzial genau jetzt nutzen kannst, erfährst du in dieser Duftgenussfolge.
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Flieder – der Duft des echten Frühlings
Vielleicht hast du es schon in der Natur bemerkt: Der wilde, echte Flieder blüht! Du erkennst ihn an den nuancierten, fliederfarbenen Blüten – von Weiß über Blau bis hin zu einem hellen Violett. Er verströmt einen intensiven, bezaubernden Duft, der dich direkt ins Hier und Jetzt holen kann.
Es gibt ihn auch als ätherisches Öl, in Form einer CO₂-Extraktion – ein eher herber, dennoch faszinierender Duft. Doch nichts ersetzt den authentischen Geruch der frischen Blüten. Jetzt ist die beste Zeit, dich diesem Erlebnis bewusst hinzugeben.
Maiglöckchen – die Duftbotschafter des Wonnemonats
Neben dem Flieder begeistert uns um den 1. Mai ein weiterer Duft: das liebliche Maiglöckchen – „Lilly of the Valley“. In Frankreich wird es traditionell am 1. Mai verschenkt, als Symbol der Liebe und Lebensfreude. Auch dieser Duft ist rar als natürliches ätherisches Öl erhältlich – viele Versionen sind synthetisch. Doch es gibt ihn: aus liebevoller Handarbeit eines Blumenbauern in Südfrankreich. Ein echter Schatz!
Warum gerade jetzt riechen?
Um den 1. Mai herum erleben wir eine besondere Phase: Unser Geruchssinn ist jetzt bis zu hundertfach aktiver als sonst im Jahr. Diese Intensität dauert etwa zehn bis vierzehn Tage an. Ein echtes Geschenk! Denn in dieser Zeit kannst du dein Riechsystem neu justieren und dein „olfaktorisches Gedächtnis“ stärken – besonders wertvoll, wenn du im Winter eine Erkrankung hattest, die deinen Geruchssinn beeinträchtigt hat.
Also: Geh raus! Spüre, rieche, halte inne. Genieße bewusst den Duft einer Fliederblüte. Schenke deinem Geruchssinn diese aktive Pause – das ist echte Regeneration.
Riechen – der unterschätzte Sinn
Unser Geruchssinn ist tief im ältesten Teil unseres Gehirns verankert – im limbischen System. Er wirkt unmittelbar, direkt, ohne Umwege. Während Sehen, Hören und Schmecken oft über bewusste Wahrnehmung laufen, reagiert der Geruchssinn sofort. Er schützt uns – etwa wenn wir Rauch wahrnehmen, verdorbene Lebensmittel riechen oder intuitiv spüren, ob uns ein Mensch sympathisch ist („Ich kann ihn riechen – oder nicht“).
Der deutsche Biologe Tobias Ackels fand sogar heraus, dass Säugetiere schneller riechen als atmen – eine Entdeckung, die unser Verständnis von Gehirnprozessen revolutionierte.
Duft als Gehirnjogging
Etwa 30 Millionen Riechzellen mit über 350 verschiedenen Rezeptortypen sind in unserer Nase aktiv. Jeder Atemzug bringt neue Duftmoleküle mit sich – bis zu 40 Impulse pro Sekunde! Düfte wie Flieder oder Maiglöckchen senden Signale, die sofort emotionale Bilder und Erinnerungen hervorrufen.
Diese Form der Wahrnehmung ist ein mächtiges Werkzeug für deine mentale Fitness: Riechen ist kognitives Fitnesstraining – wissenschaftlich anerkannt, sogar im Bereich der Demenzfrüherkennung.
So trainierst du deinen Geruchssinn
Rieche wie ein Kätzchen! Kleine, häufige Schnupperzüge (statt nur tiefem Einatmen) aktivieren dein Riechzentrum viel gezielter. Ob draußen in der Natur oder mit ätherischen Ölen: Nutze diese Techniken bewusst.
Wenn du tiefer einsteigen möchtest, gibt es gezielte Riechtrainings – zum Beispiel mein Format „Dufte Gehirnjogging“, das deinen Geruchssinn systematisch stärkt und die vier Duftzonen anspricht – analog zu süß, sauer, salzig und bitter beim Geschmack.
Fazit: Duftgenuss ist Lebensfreude
Der Jahresrhythmus schenkt uns diese besonderen Zeitfenster – wie jetzt um den 1. Mai. Nutze sie. Atme. Rieche. Stärke dich durch natürliche Düfte. Baue dir ein Duftgedächtnis auf. Denn mit jedem Atemzug schenkst du deinem Gehirn neue Impulse, Freude und Lebenskraft.
Ich wünsche dir viel Freude mit deiner Nase – und freue mich, dich in der nächsten Duftgenussfolge wieder zu begrüßen!
Dufte Grüße,
Barbara 🌹