Vollblutorangen in intensiv tiefroter Farbe zieren die Orangenhaine am Fuße des Ätna zu Beginn eines jeden neuen Jahres. Es ist ein Duftgenuss und eine Geschmacksexplosion, wenn diese Orangen noch warm von der Sonne geerntet und frisch zubereitet werden. Vor vielen Jahren durfte ich im März dieses kulinarische und doch so einfache Highlight erleben. Zu dieser Zeit wurde auch schon der bekannte typisch sizilianische Fenchel mit seinem süßen Lakritzgeschmack geerntet. Dieser verleiht eine besondere und schmackhafte Note in der Küche. Diese sizilianische Note nutze ich bei meinem „Mediterranen Blutorangencarpaccio“, dass du gerne ausprobieren kannst. Das Rezept dazu findest du in diesem Blog. Es ist eine sehr vitaminreiche Salatvariation. Als Hauptspeise genutzt (Variante mit zwei Blutorangen pro Person), deckst du deinen gesamten Vitamin C Bedarf von einem Tag ab und hast noch viele wertvolle weitere Inhaltstoffe. Die vielfältigen Inhaltstoffe mit vierzehn Vitaminen, vielen Mineralstoffen und Spurenelemente machen die Blutorange zu einem besonderen Genuss auch für dein vitales Leben.
Du kennst sicher das bowleartige Weingetränk der Spanier – Sangria. Dieser Name leitet sich von der Blutorange ab, welche die Andalusier vom Wort „sanguina“ das heisst übersetzt „Blut“ ableiten.
Die Pflanze
Der Blutorangenbaum hat den gleichen botanischen Namen wie der der „normalen“ Orangen, nämlich Citrus sinensis. Es ist ein kleiner, fünf bis zehn Meter hochwachsender immergrüner Baum mit ledrigen Blättern und wundervoll weißen duftenden Blüten. Seine Früchte sind leuchtend orange bis blutorange gefärbt.
Wo liegt nun der Unterschied zur Orange?
Blutorangenbäume benötigen ein warmes Klima mit intensiver Sonneneinstrahlung. Du denkst gerade: „Das ist doch bei den normalen Orangen auch so.“
Stimmt.
Neben dieser Voraussetzung benötigt der Baum grosse Temperaturschwankungen von Tag und Nacht damit diese Pigmentierung und auch das rote Fruchtfleisch entstehen kann. Was ist dann der Unterschied?
Wo wachsen Blutorangen?
Im spanischen Andalusien und auf der Vulkaninsel Sizilien sind genau diese Voraussetzungen für die Blutorangen gegeben. Hier gibt es warme Tage und kühle Nächte mit Temperaturschwankungen von mehr als 15°C tagsüber und nachts sinkt die Temperatur nahe an den Gefrierpunkt. Es sind die Anthocyne, welche die Besonderheit von Blutorangen ausmachen. Sie benötigen diese Temperaturschwankungen als Voraussetzung, um sich ausbilden zu können und geben dann der Blutorange die rote Farbe und den für sie so typischen Geschmack.
Die verschiedenen Blutorangensorten reichen von Halbblutorangen bis zu Vollblutorangen, welche eine tiefrote Schale und ein dunkelrotes Fruchtfleisch haben.
Wann gibt es Blutorangen?
Die Erntezeit von Blutorangen ist von Dezember bis März. Am Beginn der Erntezeit sind die Temperaturschwankungen noch nicht so hoch und so erhalten die Blutorangen je nach Sorte ihre typische Farbgebung eher erst ab Ende Januar und später.
Wie ist der Geschmack von Blutorangen?
Die Vollblutorange ist keine langweilige, sondern eine wunderbar aromatische Frucht. Sie schmeckt süß-säuerlich und intensiv würzig. Ihr Geschmack erinnert an den von Beeren. Die Halbblutorangen sind noch süßer als die Vollblutorangen. Der leicht herbe, typische Vollblutorangengeschmack ist, je nach Sorte, weniger bis fast gar nicht ausgeprägt.
Ein frisch gepresster Blutorangensaft ist äusserst schmackhaft und enthält ebenso die wunderbaren Inhaltsstoffe wie die Orange. Blutorangen haben einen enorm hohen Vitamin C – Gehalt. Mit nur zwei Blutorangen deckst du deinen täglichen Vitamin C Bedarf ab. Nebenbei enthält die Frucht noch viele andere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente wie Vitamin B, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K und Mineralstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor und Spurenelemente wie Eisen, Fluorid, Iodid, Kupfer, Mangan und Zink.
Mein Powershot für dich:
Er enthält zwei frischgepresste Blutorangen mit klein gehacktem Ingwer und fein geriebenen frischen Kurkuma. Diese „Wunderwuzi-Kombination“ wie meine Freundin sie liebevoll nennt, ist ein wahrer Energielieferant, enthält sie doch die vielen wertvollen Inhaltstoffe der Blutorange, die verdauungsfördernden und kreislaufanregenden Inhaltstoffe der Ingwerwurzel und die tollen verdauungsfördernden und fettverbrennenden Inhaltsstoffe von Kurkuma. Der Wunderwuzi-Powershot ist so einfach hergestellt, dass es keines Rezeptes bedarf. Einfach trinken und geniessen.
Herstellung
Das ätherische Öl der Blutorange (Citrus sinensis) wird durch Kaltpressung der Blutorangenschalen erzeugt. Die Wirkweisen von diesem ätherischen Öl sind ident mit denen der Orange, welche auch gerne als „Orange süß“ bezeichnet wird.
Wie duftet Blutorangenöl?
Das gewonnene ätherische Öl der Blutorange duftet noch fruchtiger und süßer als das der Orange. Charakteristisch duftet es fruchtig, süß und warm und ist hiermit der süßeste Duft aller Agrumenöle (Zitrusöle). Wenn das ätherische Öl aus Vollblutorangen hergestellt wird, ist dieses ebenso von der typisch roten Farbe geprägt.
Wirkung
Das ätherische Öl der Blutorange (citrus sinensis) enthält einen sehr hohen Anteil an Monoterpenen. Diese werden in Zeiten von Erkältungskrankheiten sehr geschätzt. Es handelt sich dabei um eine gute präventive Maßnahme, um sich zu schützen und auch zu stärken. Nebenbei hebt dieser Duft noch die Stimmung und ist so für die gesamte Familie ein angenehmer Raumduft. Beliebt bei jeder Altersgruppe schenkt dieser Abhilfe, wenn draussen trübes Wetter den Tag bestimmt und das Gemüt nach sonnigen Zeiten verlangt. Der Duft entspannt Kopf und Gemüt und stimmt fröhlich und heiter.
Rezepte
Mediteranes Blutorangencarpaccio
Mediteranes Blutorangencarpaccio
Mediterrane Urlaubserinnerungen werden wachgerufen bei dieser wunderbar exotischen Salatvariation.
Typ: Salat
Küche: vegane Küche
Schlüsselwörter: vegan, Salat, Vitamin C, mediterrane Küche
Rezeptausbeute: 4
Vorbereitungszeit: PT15M
Kochzeit: PT30M
Gesamtzeit: PT45M
Rezept-Zutaten:
- 4 biologische Blutorangen (unbehandelt)
- 2 EL Honig – eventuell mit Zucker ersetzen
- 4 EL Balsamicoessig
- 8 EL Olivenöl
- 1 mittlere rote Zwiebel
- 120 g Fenchel mit Grün
- schwarze Kalamataoliven
- 2 EL gehackte Pistazien
- Salz
- Pfeffer grob gemahlen
Pros
- Schmeckt auch ohne Fenchel gut, wenn dieser Geschmack nicht gewollt ist
- Schmackhafte Salatvariation mit hohem Vitamingehalt
- Die Vinaigrette kann einfach mit Olivenöl, Essig, Salz und Pfeffer ersetzt werden
Cons
- Mir ist bewusst, dass Honig nicht vegan ist, jedoch die gesündere Version, deswegen verwende ich hier Honig anstelle Zucker.
Anwendungsformen
Aromaküche
In der Aromaküche ist die Blutorange als Frucht und das ätherische Öl der Blutorange (als Nahrungsergänzung gelistetes ätherisches Öl) sehr fein zu den verschiedensten Gerichten einsetzbar. Überall da wo du in der Dessertküche die Orange verwendest, kannst du gerne auch mal die Blutorange ausprobieren. Ihre frische, fruchtige und süße Geschmacksnote macht deine Küche zu etwas Besonderem.
Aromatische Anwendung
Genieße fünf Tropfen Blutorangenöl mit drei Tropfen Bourbonvanille. Wenn es noch mehr an Stimmungsaufhellung sein darf, gebe noch mit drei Tropfen Bergamotte hinzu. Das ist eine wunderbare stimmungsaufhellende Duftnote in deinem Diffuser an trüben Tagen im Jahreskreis oder wenn du sonst mehr Wärme in deinem Herzen spüren möchtest.
Massageöl
Geniesse eine gute Massage und bringe dein einfaches Massageöl dazu mit. Gib dafür einfach ein Trägeröl deiner Wahl wie Jojobaöl in ein kleines Marmeladenglas (10ml) und füge drei Tropfen Blutorangeöl bei.
Meersalzpeeling
Ein Meersalzpeeling mit Blutorangenöl, Grapefruit und Zedernholz für Problemzonen kann den Hautteint verbessern.
Harmonie
Das ätherische Öl der Blutorange harmoniert in erster Linie perfekt mit anderen Zitrusölen. Diese Duftnote mischt sich auch gut mit ätherischen Ölen wie Lavendel, Nelke, Neroli, Oregano, Thymian, Vanille, Weihrauch, Zedernholz und Zimt uvm.
Hinweis
Blutorangenöl enthält Furocumarine und kann somit die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Der sanfte Duft verleitet gerne zu Unachtsamkeit. Das Blutorangenöl hat enorm hohe Anteile von Monoterpenen, welche in höheren Dosierungen Hautreizungen verursachen können. Bei Hautanwendungen also achtsam damit umgehen. Ich empfehle die einprozentige Lösung hier nicht zu überschreiten.
Zusammenfassung
Die Blutorange (citrus sinensis) ist ein wahrer Vitamin-Booster. Besonders mit ihrem hohen Vitamin C Gehalt, welcher nur schon von zwei Blutorangen täglich abgedeckt wird, ist sie im Winter ein kulinarischer Genuss. Von aromatischen Getränken bis zum Zimtparfait veredelt dieser besondere Zitrusgeschmack unsere Gerichte. Als ätherisches Öl genutzt ist es einfach in der Aromaküche anwendbar, wenn die Erntezeit dieser tollen Frucht bereits vorbei ist und im Laden keine Blutorange zu finden ist. Die klimatischen Bedingungen und die Temperaturschwankungen, welche Anthocyne benötigen, um sich entwickeln zu können, sind in Europa in Andalusien und auf Sizilien zu finden. Der frische fruchtige und süße Duft von Halb- und Vollblutorangen ist ein beliebter Duft bei Jung und Alt und unterstützt besonders in der kalten Jahreszeit präventiv und intensiv stimmungsaufhellend als Raumduft.
Meine Top-Anwendung für dich:
Mische folgende ätherische Öle und gebe sie in einen Diffuser, um trübe Tage leichter werden zu lassen:
- 5 Tropfen Blutorangen
- 5 Tropfen Grapefruit
- 5 Tropfen Mandarine
Geniesse diesen wunderbaren Hauch von Süden immer, wenn dir danach ist.
Dufte Grüße
Barbara